Klarna erweitert sein Angebot in Österreich: Ab sofort ist hierzulande auch die Klarna Debitkarte verfügbar. Anders als bei einem klassischen Girokonto handelt es sich dabei nicht um ein vollwertiges Konto, sondern um ein Guthabenkonto. Dieses lässt sich per Überweisung oder durch Aufladung mit einer anderen Karte befüllen. Zahlungen können anschließend direkt aus dem vorhandenen Guthaben erfolgen – alternativ steht auch ein Kreditrahmen zur Verfügung, der jedoch mit Sollzinsen verbunden ist.
Inhaltsverzeichnis
Nutzung und Funktionen
Die Klarna Debitkarte wird vollständig in der Klarna App verwaltet und ist nach der Aktivierung sofort einsatzbereit. Bezahlen ist weltweit an allen Akzeptanzstellen von Visa möglich – sowohl online als auch im stationären Handel.
Eine wesentliche Einschränkung betrifft Bargeldbehebungen: Derzeit sind Abhebungen am Geldautomaten mit dem Klarna Guthaben bzw. der Karte nicht möglich. Da es diese Funktion nicht gibt, fallen auch keine Bankomatgebühren an. Sollte Klarna in Zukunft Bargeldbehebungen zulassen, würden die Gebühren in der App sowie auf der Website unter „Entgelte und Fremdwährungen“ angegeben.
Für die Bezahlung haben Nutzerinnen und Nutzer mehrere Optionen:
- sofortige Belastung des Guthabens
- gesammelte Bezahlung innerhalb von 30 Tagen (zinsfrei)
- Ratenzahlung über 6, 12, 24 oder 36 Monate (mit Zinsen und Gebühren)
Die Karte selbst ist kostenlos, es fallen weder Ausstellungs- noch Jahresgebühren an. Kosten entstehen ausschließlich, wenn Zahlungsaufschub oder Ratenzahlung gewählt wird.
Zinsen und Finanzierung
Ein klassischer Überziehungsrahmen wie bei Girokonten existiert nicht. Ein Guthaben kann nicht ins Minus rutschen – Überziehungszinsen fallen somit nicht an. Möglich ist lediglich die Ratenzahlung.
Die Informationen zu den Zinsen sind auf der Klarna-Website nur eingeschränkt verfügbar. In einem verpflichtenden Beispiel nennt Klarna einen effektiven Jahreszins von 17,90 Prozent. Konkret: Wer einen Einkauf von 200 Euro über 36 Monate finanziert, zahlt 35 Raten à 35,45 Euro sowie eine Schlussrate von 35,17 Euro. Am Ende ergibt sich eine Gesamtsumme von 1.275,92 Euro, wovon 275,92 Euro reine Zinsen sind.
Das Angebot gilt für volljährige Personen mit Wohnsitz in Österreich, erfordert eine Bonitätsprüfung und unterliegt den Bedingungen der Klarna Bank AB. Ob auch andere Kredithöhen zu denselben Konditionen finanziert werden können, bleibt offen.
Fakt ist: Mit einem Sollzinssatz von rund 17,90 % p.a. bewegt sich Klarna am oberen Ende der Skala – eine sehr teure Form der Finanzierung.
Cashback-Programm
Einen besonderen Stellenwert räumt Klarna dem Cashback-System ein. Wer Einkäufe über die Klarna App tätigt und dabei die Debitkarte nutzt, kann bei teilnehmenden Partner-Shops einen Teil des Kaufbetrags zurückerhalten.
- Das Cashback wird entweder als Prozentsatz oder fixer Betrag gutgeschrieben.
- Voraussetzung ist ein aktives Guthaben, auf das die Gutschrift erfolgt.
- Berücksichtigt werden nur qualifizierte Käufe, die in der App bestätigt wurden.
- Steuern, Versandkosten und Gebühren sind vom Cashback ausgeschlossen. Auch Kombinationen mit anderen Rabatten sind nicht immer möglich.
- Je nach Händler variiert die Höhe des Cashbacks – maximal sind bis zu 10 % möglich, in Einzelfällen sogar darüber.
Aktuell bewirbt Klarna in Österreich unter anderem folgende Cashback-Quoten (nur bei Kauf über die App):
Shop | Cashback in der App |
---|---|
Temu | 15 % |
Oeticket | 14 % |
SHEIN | 11 % |
ABOUT YOU | 10,5 % |
Shop Apotheke | 8,5 % |
Douglas | 7 % |
OBI | 4 % |
Mömax | 3,5 % |
Nike | 3,5 % |
Notino | 3 % |
MediaMarkt | 2 % |
Lieferando | 2 % |
Cyberport | 1 % |
Die Gutschrift erfolgt nicht sofort, sondern erst nach Bestätigung durch den Händler. Stornierungen oder Rücksendungen führen zum Wegfall des Anspruchs.
Fazit
Mit der Einführung der Debitkarte bietet Klarna nun auch in Österreich eine flexible Zahlungsmöglichkeit, die Guthabenfunktion und Kreditoption kombiniert. Das Cashback-System stellt – je nach Einkaufsverhalten – einen echten Vorteil dar. Gleichzeitig sollten Kundinnen und Kunden die hohen Kosten für Ratenkäufe im Auge behalten: Mit fast 18 % p.a. gehört Klarna zu den teuersten Finanzierungslösungen am Markt. Bargeldbehebungen sind derzeit ausgeschlossen.