Vivid beendet Geschäftsbeziehung mit Bankpartner Solaris SE

Kundinnen und Kunden haben in den vergangen Wochen elektronische Post von Vivid erhalten. In diesem Schreiben informiert Vivid seine Bestandskunden über die bevorstehende Kündigung des bestehenden Kontos. Handelt es sich tatsächlich um eine Kontokündigung oder wohl doch eher um einen Kontowechsel?

Inhaltsverzeichnis

Vivid gibt Bestandskunden Solaris SE Kontokündigung bekannt

Nach dem ersten Schreck über die bevorstehende Kontokündigung ist im Info-Schreiben von Vivid zu lesen, dass es sich eher um einen Wechsel handelt. Vivid implementiert in naher Zukunft Vivid 2.0. Mit diesem neuen Auftritt trennt sich Vivid vom langjährigen Bankpartner Solaris SE, der bisher für Vivid die Kundenkonten verwaltete. Nun ist wird die Geschäftsbeziehung mit Solaris SE beendet und Vivid selbst übernimmt diese Finanzdienstleistungen. Vivid selbst ist keine Bank mit einer Banklizenz, sondern ein E-Money Institut mit einer eigenen E-Money Lizenz.

Vivid informiert Bestandskunden per E-Mail über den Wechsel zu Vivid 2.0.

Wie läuft der Wechsel zu Vivid 2.0. ab?

Auf dieses Informations-Mail folgt ein weiteres E-Mail, sobald die Umstellung für die jeweiligen Kunden zur Verfügung steht. Ein Schritt-für-Schritt vorgehen bei Vivid, sozusagen. Zusätzlich schickt Vivid eine Push-Benachrichtigung aus. Die App muss daraufhin aktualisiert werden und durch ein tippen auf den Banner am Hauptbildschirm sollte die neue Version auch schon funktionieren.

Vivid versucht zu beruhigen und meint selbst der Umstieg sei benutzerfreundlich und einfach. Auf Internetseiten wie „Caschys Blog“ wird jedoch von mancher Hürde berichtet. So kann es vorkommen, dass Kunden aufgefordert werden neue Ausweisdokumente hochzuladen um und sich neu identifizieren müssen. Grundsätzlich sollte der Wechsel aber innerhalb weniger Minuten vollzogen werden können, und die Guthaben auf den jeweiligen Pockets werden innerhalb weniger Augenblicke per SEPA Instant zum Nulltarif auf die neuen Konten transferiert.

Was wird für Kundinnen und Kunden neu bei Vivid 2.0.?

Für Kundinnen und Kunden von Vivid gibt es durchaus einige Veränderung mit Vivid 2.0. Die zwei wichtigsten Neuerungen sind:

  1. Es werden neue IBAN vergeben und Echtzeitüberweisungen eingeführt
  2. Die Einlagen sind nicht mehr über die deutsche Einlagensicherung geschützt
  3. Cashback Zahlungen und Zinsen

Neuer IBAN für alle Vivid Bestandskunden

Der Bruch mit Solars SE bedeutet auch, dass bestehende Vivid Konten mit neuen IBANs ausgestattet werden müssen. Das dürfte für so manchen Vivid User ein gewaltiger Dorn im Auge sein, denn das bedeutet, dass der neue IBAN dementsprechend den diversen Transaktionspartnern bekannt gegeben werden muss. Laut Vivid gibt es aber die Möglichkeit, alle Lastschriften herauszufiltern und die Implementierung des neuen IBANs einfach umzusetzen. Zusätzlich erhalten auch alle Karten eine neue Visa Nummer.

Was Kundinnen und Kunden freuen dürfte: Vivid 2.0. unterstützt SEPA Instant. Damit ist es möglich, Echtzeitüberweisungen kostenlos durchzuführen.

Konto ohne Einlagensicherung

Der bisherige Bankpartner Solaris SE verfügt über eine vollwertige Banklizenz. Damit sind Einlagen von Kundinnen und Kunden bis zu einer Höhe von 100.000 Euro je Kunde geschützt. Die Solaris SE taucht häufiger als Bank im Hintergrund für so manchen Finanzdienstleister oder Neobroker auf. Beispiele dafür sind Trade Republic oder Bison. Auch dort verwahrt die Bank die Gelder der Kunden. Vivid hat sich mit dem Kauf des luxemburgischen Fintech Joompay auch die E-Money Lizenz (gültig für alle EU-Länder) inklusive luxemburgischer Aufsicht erkauft. Daraufhin wurde Joompay in Vivid Money S.A. umgetauft und nachdem das Inhaberkontrollverfahren positiv durchlaufen wurde, kann Vivid 2.0. nun mit Vivid Money S.A. die Kundengelder selbst verwahren. OHNE Einlagensicherung wohlbemerkt, aber unter der Lupe von der Commission de Surveillance du Secteur Financier, einem in Luxemburg zugelassenen und regulierten Finanzinstitut.

Beim Wechsel zu Vivid 2.0. braucht es selbstverständlich die Zustimmung der Kundinnen und Kunden. Wer die neuen Geschäftsbedingungen akzeptiert und den Wechsel zustimmt, sollte sich zumindest über diese Tatsache im Klaren sein.

Cashbackzahlungen und Guthabenzinsen

Angeblich wird es als Willkommensgeschenk bei Vivid 2.0. innerhalb eines Aktionszeitraums Cashbackzahlungen von 4 % geben. Und von einem Festzins-Pocket ist ebenfalls die Rede mit Zinsen bis zu 5 % für Prime Kunden. 2 % an Zinsen sollte es für Standard Kunden geben. Wir dürfen gespannt sein.

Über Vivid

Vivid versteht sich als Finanzplattform, die seit 2019 von Berlin aus seine Dienstleistungen anbietet. Rund 500.000 Kunden kann sich das Unternehmen derzeit sein eigen nennen, wobei rund die Hälfte davon das Konto aktiv nutzen. Vivid verändert sich ständig neu. Das betrifft das ständig erweiterte Angebot in Bezug auf Sparen, Banking und Investment, auch aber die sich laufenden ändernden Cashback Angebote.

Die Struktur von Vivid ist auch etwas komplizierter. Da gibt es zum einen die Vivid Money B.V., ein Teil der Vivid-Gruppe, unter dieser das neue Vivid Interest-Rate-Pocket angeboten, und von der niederländischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (AFM) reguliert wird. Das ist das Pocket zum Investieren in Geldmarktfonds.

Und nun gibt es auch Vivid Money S.A., die für die Verwahrung der Kundeneinlagen, für die Konten, Karten und Zahlungsdienstleistungen – unter luxemburgischer Aufsicht – zuständig ist.

Insgesamt wird Vivid als deutsches Fintech Unternehmen von der BaFin reguliert.

Alles läuft bei Vivid in der Smartphone App zusammen. Das Konto mit den Pockets, das Investieren in Aktien und Kryptos und alle weiteren Dienstleistungen.

Fazit

Vivid will mit Vivid 2.0. hoch hinaus. Im Februar hat Vivid bekannt gegeben, in weitern 23 EU-Länder die Finanz-App anzubieten. Mit dem Kauf von Joompay hat sich Vivid auch eine E-Money Lizenz erworben mit dieser Vivid nun weitere Möglichkeiten offen stehen. Eine Möglichkeit hat der Finanzdienstleister nun genutzt und hat den mehrjährigen Bankpartner Solaris S.E. aus dem Boot geworfen. Mit Vivid 2.0. verlieren Kundinnen und Kunden den Schutz der deutschen Einlagensicherung und gewinnen dafür kostenloses Echtzeitüberweisen, höheren Cashback und angeblich auch attraktive Zinsen auf das Guthaben am Konto.

Ob alle Bestandskundinnen und Kunden den Umzug zu Vivid 2.0. mitmachen, bleibt abzuwarten. Mit der Akzeptanz der Kündigung bei der Solaris SE und den neuen Geschäftsbedingungen braucht es noch die neue App Version. So schnell sollte es erledigt sein. Der Wechsel sollte unkompliziert über die Bühne gehen laut Vivid, von der einen oder anderen Schwierigkeit ist jedoch schon zu lesen.

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